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Corona - wie wir mit unserer Angst umgehen können - Teil III

Praxis für Coaching, Paartherapie und Psychotherapie Bergedorf Felicitas Römer. Empathisch, vertraulich, humorvoll.

Einen sicheren inneren Ort finden (mit Audio-Datei)

 

Immerhin: Es gibt mittlerweile Lockerungen  und erste wissenschaftliche Erkenntnisse über die Ansteckungswege. So langsam gewöhnen wir uns vielleicht sogar an die Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Gebäuden. Die Zahl der Infizierten sinkt. Das sind zunächst doch erstmal beruhigende Nachrichten.

 

Dennoch bleiben viele Unsicherheiten: Wie geht es weiter? Kommt eine zweite Welle? Wird es einen Impfstoff geben? Wie lange wird uns dieses Virus noch beschäftigen? Und welche wirtschaftlichen, finanziellen und psychischen Folgen wird die Corona-Pandemie bei uns und in der Welt hinterlassen? 

 

All diese Unwägsamkeiten können uns gehörig aus der Balance bringen. Corona ist zum ständigen Hintergrundrauschen geworden. Zu einem Thema, mit dem wir uns mehr oder weniger auseinandersetzen müssen, ob wir das wollen oder nicht. So manche Familie ringt mit der mühseligen Organisation von Homescooling und Homeoffice. Einigen brechen Einnahmequellen weg, oft für Monate. Viele kleine Unternehmen stehen vor der Insolvenz. Das alles kann extrem belastend sein. Und Urlaub? Kaum in Sicht. Oder zumindest ist es zuzeit doch noch recht unklar, ob das gebuchte Ferienhaus wirklich guten Gewissens bezogen werden kann. Angesichts dieser Situation könnte es durchaus helfen, sich im Alltag mal in einem imaginativen Mini-Urlaub an seinen absoluten Lieblingsort zu begeben.

 

Dieser innere Ort ist eine Kraftquelle, die wir nutzen können. Jederzeit. Dem Gehirn ist es schließlich egal, ob wir wirklich an diesem Ort sind oder ob wir uns das nur vorstellen. Glückshormone werden nämlich auch dann ausgeschüttet, wenn wir uns an etwas Schönes erinnern oder uns etwas Schönes vorstellen. Diese imaginative Reise wird in Psycho- und Traumatherapien häufig angewendet, da Klient*innen in belastenden Situationen so die Selbstheilungskräfte ihres Unterbewusstseins anregen können. Und auch für Therapeut*innen ist diese Übung sehr hilfreich bei der Selbstfürsorge und Psychohygiene.

 

Also nix wie hin zu dem Ort, der uns Sicherheit und Geborgenheit gibt. Mein Schwester Bettina Römer, professionelle Sprecherin und Schauspielerin, hat dafür extra für Sie eine kleine Meditation eingesprochen. Und zwar sehr, sehr schön, wie ich finde. :-) Doch hören Sie selbst:  

 

Der sichere Ort

 

Leg dich gemütlich hin, oder mach es dir auf deinem Sessel richtig bequem. Ganz so, wie es sich für dich jetzt stimmig anfühlt. Wenn du möchtest, kannst du die Augen schließen.

Und wende nun deine Aufmerksamkeit nach innen. 

Stelle dir nun einen Ort vor, an dem du dich so richtig wohl und geborgen fühlst… Der Ort kann auf der Erde sein, oder auch woanders. Am besten kreierst du dir einen ganz eigenen Ort, den niemand kennt außer dir, und den es in der Wirklichkeit gar nicht gibt.

Und umgib jetzt diesen Ort mit einer Grenze. Einer Grenze, die so beschaffen ist, dass nur du bestimmen kannst, welche Lebewesen an diesem Ort, deinem Ort, sein sollen, sein dürfen. Das kann ein Mäuerchen sein, ein Zaun, eine Hecke oder etwas was anderes. 

Wenn du möchtest, kannst du dir liebevolle Begleiter oder Helfer einladen. Keine Menschen, aber andere Wesen, zum Beispiel Feen oder Elfen, oder vielleicht ein Tier. Wesen, die dir Unterstützung und Liebe geben.

Gestalte dir deinen ganz eigenen Ort genau so, dass du dich dort mit allen Sinnen wohl fühlst.

 Schaue dich um. Ist es angenehm, was du siehst? 

Wenn es noch etwas gibt, was dir nicht gefällt, dann verändere es jetzt. Lausche den Geräuschen an deinem Ort. Ist es angenehm, was du hörst? 

Wenn nicht, dann kannst du es so verändern, dass es für dich passt.

Und wie ist die Temperatur? Ist sie angenehm? Kann sich dein Körper so bewegen, dass du dich ganz wohl fühlst? Wenn noch etwas fehlt oder anders sein soll, verändere alles so, dass es komplett stimmig für dich ist…

Sind die Gerüche, die du wahrnimmst, angenehm für dich? Auch sie kannst du so verändern, dass du dich ganz wohl damit fühlst.

Und wenn du dich jetzt ganz und gar wohl fühlst an deinem inneren Ort - mit allen Sinnen - dann kannst du mit dir eine Körpergeste vereinbaren. Das kann eine kleine Bewegung der Hand oder des Fingers sein oder auch etwas ganz anderes. 

Und diese kleine Geste kannst du in Zukunft immer dann ausführen, wenn du in deiner Vorstellung an diesen, deinen ganz eigenen inneren Ort zurückkehren möchtest, an den Ort, an dem du dich ganz und gar wohlfühlst. 

Ganz egal, wo du dich gerade wirklich befindest und was um dich herum gerade geschieht. Und wenn du möchtest, kannst du diese Geste jetzt in der Vorstellung oder real ausführen.

Um diese kleine Reise jetzt langsam zu beenden, kannst du wieder deine Körpergrenzen wahrnehmen und den Kontakt deines Körpers zum Boden oder dem Sessel spüren.

Komm dann in deinem für dich richtigen Tempo in diesen Raum zurück. Strecke und recke dich noch ein wenig, öffne die Augen und sei mit deiner Aufmerksamkeit wieder ganz hier. 

 

 Text und Foto: ©Felicitas Römer 2020

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